HOME DIE SERIE REGLEMENT BEKLEBUNG GÄSTEBUCH LINKS  
NEWS KALENDER FAHRER RANGLISTEN FOTOS SPONSOREN KONTAKT




« Zurück
1. Lauf zur MINI Race Challenge in Hockenheim

Standen im ersten Jahr der MINI Race Challenge jeweils rund 25 Konkurrenten am Start, so waren es beim Auftakt zur zweiten Saison trotz des frühen Datums und recht langer Anfahrtswege nach Hockenheim bereits deren 34. Die noch junge Schweizer Breitensportserie befindet sich also voll auf Erfolgskurs, und ein Blick auf die Startfelder zeigt, dass sie ein breites Publikum - von der rennsportbegeisterten jungen Frau bis zum gestandenen MINI-Fan, der ihr Grossvater sein könnte - anspricht. Für die meisten Teilnehmer/innen geht es in erster Linie um den Spass am Autofahren und das gesellige Beisammensein, einige machen aber aus ihren sportlichen Ambitionen keinen Hehl und gehen mit entsprechendem Ehrgeiz zur Sache.
Als Novum finden in diesem Jahr mehrere Doppelläufe - ein Slalom und ein Zeitfahren - auf Rennstrecken im Ausland statt, und Hockenheim war der erste derartige Anlass. Trotz des prestigeträchtigen Orts vermochte allerdings diesmal noch keine echte Rennstimmung aufzukommen. Dafür sorgte zum einen das wenig frühlingshafte Wetter, wobei sich die schwarzen Regenwolken dank kräftiger Windböen wenigstens erst gegen Ende der Veranstaltung entluden. Zudem wirkt der hintere Bereich des Circuits, auf dem beide Disziplinen ausgetragen wurden, weit weniger einladend als das eigentliche Motodrom mit seiner Formel-1-Infrastruktur.

Kniffliger Slalom
Nicht die Torkombinationen, sondern die schwierig abzuschätzenden Bremsphasen nach den schnellen Verbindungsstücken machten den Slalom anspruchsvoll. Da zwei von drei Rennläufen für die Schlusswertung zählten, galt es angriffige Fahrweise und fehlerloses Absolvieren des Parcours gegeneinander abzuwägen, was nicht allen gleich gut gelang. Der Berner Armin Saurer - letztes Jahr stets im Schatten von Dauersieger Norbert Sieber, der in Hockenheim nicht antrat - fühlt sich zwar bei hohen Geschwindigkeiten weniger im Element, dennoch war er bei den Cooper ohne Kompressor haushoch überlegen. Pro Lauf nahm er dem nächstklassierten Stefan Holenstein über fünf Sekunden ab. Auf Rang 3 von acht Klassierten folgte mit Kathrin Jakob bereits die schnellste der erfreulich zahlreichen Damen.

Mit 14 Konkurrenten war die Klasse der serienmässigen Cooper S am stärksten besetzt. Daniel Hauri, dem Vorjahreszweiten hinter MRC-Champion Bolle, erwuchs mit bestandenen Clubsportlern wie Fredy Eckstein, Remo Friberg oder Reto Sieber neue Konkurrenz. Diese Piloten vermochte der Aargauer zwar in Schach zu halten, dennoch reichte es nicht zum Sieg. Neuling Markus Hänni, ein 34jähriger Berner ohne nennenswerte Rennerfahrung, nahm nämlich dem ahnungslosen Hauri - Zwischenranglisten nach den einzelnen Durchgängen suchte man vergeblich - über vier Sekunden ab. Die Ränge 3 bis 6 belegten Eckstein, Friberg und Sieber. Erst nachdem sie mit Erfolg gegen eine ungerechtfertigte Zeitstrafe protestiert hatte, durfte sich Pascale Hattemer über ihren guten siebten Platz in diesem grossen Feld freuen.

In der Klasse Tuning 1 musste Sieger Roger Waber nachträglich zu den stärker modifizierten Exemplaren umgeteilt werden, da sein Mini mit Distanzscheiben unter den Felgen ausgestattet war, und so rückte Urs Hintermayer auf den ersten Rang vor. Gehörig Terrain auf den routinierten Ostschweizer büssten die Verfolger Steven Borer und Stefan Mumentaler ein. Bei den serienmässigen Cooper S hätten ihre Zeiten nicht für einen Rang unter den ersten Vier ausgereicht.

Tuning 2 heisst die neue MINI-Klasse, in der die Fahrzeuge stärker abgeändert werden dürfen und keine Strassenzulassung mehr brauchen. Dank Differenzialbremsen an ihren Fronttrieblern hatten die schon im Vorjahr erfolgreichen Ralph Brunner und Beat Siegenthaler klare Traktionsvorteile, und so erzielten die beiden denn auch mit Abstand die schnellsten Zeiten aller MINI. Der Ostschweizer gab seinem neu aufgebauten Exemplar mit "Works"-Kit dermassen die Sporen, dass Siegenthaler, der engere Slaloms vorzieht, in der Addition zweier Durchgänge beinahe vier Sekunden einbüsste. Auf Rang 3 folgte Roger Waber. Trotz früherer Rennsporterfahrung in Markenpokalen noch nicht auf Touren kam der Berner Peter Kubli auf dem Top-Car-Auto, das 2003 auf dem Anneau du Rhin unter Gastfahrer Martin Bürki die schnellsten Zeiten erreicht hatte.

Erstmals auf einem Rundkurs
Das Zeitfahren ist zwar kein Rundstreckenrennen, wird doch während des einstündigen Trainings bloss die schnellste Runde ermittelt, und jeder fährt so lange, wie er Lust hat. Die Tatsache, dass man nicht allein auf der Piste unterwegs ist, liess allerdings den Pulsschlag ansteigen, und einige Teilnehmer/innen zogen es vor, das Geschehen als nur Zuschauer zu verfolgen. Das aus mehreren Streckenelementen zusammengestellte kurze Circuit erwies sich zwar als weit weniger attraktiv als der echte kleine Kurs von Hockenheim, und zudem begann es schon bald leicht zu regnen. Dennoch machte die neue Disziplin der MINI-Truppe sichtlich Spass. Der Anlass verlief völlig unfallfrei, und da auf Anraten der Organisatoren nicht zu viele Runden am Stück gefahren wurden, blieb auch der Verschleiss von Reifen und Bremsen im Rahmen.

Saurer, Hintermayer und Brunner waren in ihren Klassen beim Zeitfahren erneut die Schnellsten, und so führen sie nun gemeinsam die MRC-Zwischenwertung an. Im Gegensatz zum Slalom waren allerdings die Abstände auf dem weniger selektiven Rundkurs deutlich geringer. So vermochte Brunner seinen Emmentaler Rivalen Siegenthaler nur um winzige 7 Hundertstel zu distanzieren. Einen neuen Sieger gab es einzig bei den serienmässigen Cooper S. Favorit Daniel Hauri wurde wiederum geschlagen, diesmal durch Fredy Eckstein, der seine Rundstreckenerfahrung optimal umsetzte. Die Rundenzeit des Zürchers wurde denn auch bloss von Brunner und Siegenthaler mit ihren leistungs- und fahrwerksmässig überlegenen Tuning-Minis unterboten. Markus Hänni, der übrigens durch seinen Freund Waber auf die MINI Race Challenge aufmerksam geworden ist, zeigte auch im Zeitfahren viel Potenzial, belegte er doch vor den Routiniers Friberg und Sieber den dritten Rang.

BMW Group Switzerland, den 23. März 2004
Seite drucken Impressum